2024 Marc Raue und Anne Janning
St. Peter und St. Paul begrüßt Marc Raue und Anne Janning
Neuer König in Schöppingen
von Jule Lamers
Neuer König in Schöppingen.
Schöppingen. Der Wind hat Marc Raue in die Karten gespielt – und natürlich auch seine Treffsicherheit. Beim 196. Schuss holte er sich die Krone beim Königsschießen der Schützenbruderschaft St. Peter und St. Paul in Schöppingen.
Ein spannender Dreikampf sorgte am Samstagnachmittag, 6. Juli für atemlose Momente im Publikum. So lieferte sich Marc Raue ein hitziges Kopf-an-Kopf-Rennen mit Mike Hüntemann. Und: Mit Anne Janning.
Was bei der späteren Wahl der Königin für Erstaunen sorgte: Denn beide sind beim Königsschießen angetreten – und starrten jetzt gemeinsam in die neue Regentschaft. “Wir haben es vor zehn Jahren schon mal versucht – wir sind glücklich”, so das neue Köningspaar, das sich, schon seit der Schulzeit kennt.
“Es war zäh – aber was langsam währt, wird endlich gut”, so der neue König Marc Raue, kurz nachdem der Vogel gefallen war. So endete die Regentschaft von König Thomas Stetzka und Königin Kristin Krüger.
Auf dem Thron finden neben Marc Raue und Anne Janning auch Maria Sicking, Thomas Janning und Heike Hermes sowie Martin Hermes Platz.
Etwa zwei Stunden dauerte es, bis der Vogel fiel. Während der auf sich warten ließ, spielte das Wetter verrückt. Zum Einstieg ein Regenschauer, dann strahlender Sonnenschein und immer wieder starke Windböen, die das Vogelschießen für einen kurzen Moment auf Eis legten.
Aber davon ließ sich die Schützenbruderschaft nicht die Laune oder den Spaß verderben.
Übrigens: In Schöppingen dürfen auch Frauen am Schießen teilnehmen. “Deswegen habe ich mich für St. Peter und St. Paul entschieden. Ich möchte auch mitschießen”, so Maria Sicking, Mitglied der Schützenbruderschaft und auf dem diesjährigen Thron vertreten.
Einen richtigen Favoriten schien das Publikum nicht zu haben. Alle drei Kandidaten erfuhren immer wieder Aplaus und wurden bejubelt. “Hol den runter Mike – ich will den Bierwagen in der Nachbarschaft”, ertönte es aus der Menge, als Mike Hüntemann zum Schuss ansetzte. Leider erfolglos.
Beim 196. Schuss dann laute Zurufe und eine Reihe von Glückwünschen für Marc Raue.
Relativ zügig holte Hendrik Hermes den rechten Flügel runter – im ganzen Stück. Der Linke hingegen wurde eher so peu a peu von gesammelter Mannschaft zerpflückt.
Ein nettes Symbol: Während nur noch das Korpus des Vogels hing, völlig zerfressen von den vielen Schüssen, schienen die Schwanzfedern nahezu unberührt. In prächtig eingravierten Zahlen strahlte die 2024 – trotz des Beschusses.
Was wie ein schöner Abschluss für die vergangene Regentschaft wirkte und gleichzeitig einen netten Einstieg in eine neue symbolisierte.
Die Gemeinschaft und der harmonische Umgang der Schützenbruderschaft St. Peter und St. Paul wurde auch durch eine lustige und zugleich ausgeklügelte Aktion deutlich: Für fünf Euro konnten beim Königsschießen am Samstag Sonnenbrillen gekauft werden. Diese sind mit dem Namen der Schützenbruderschaft bedruckt – die Einnahmen gehen in die Vereinskasse.